🎬 Edin Hasanović – Wie ein Berliner Schauspieler seine Wurzeln lebendig hält (Video)
Zwischen Bosnien und Herzegowina und Berlin – Edin Hasanović verkörpert, wie Heimat, Humor und Herz zusammenfinden. Bekannt aus „Im Westen nichts Neues“ und auch aus dem Tatort, zeigt der Schauspieler, dass wahre Stärke aus Wurzeln und Wandel entsteht.
Günter-Strack-Fernsehpreis, Nominierung für den Deutschen Filmpreis als bester Hauptdarsteller, Darstellerpreis beim São Paulo International Film Festival, Goldene Kamera als bester deutscher Nachwuchsdarsteller – Edin Hasanović hat sich längst einen festen Platz im deutschen Film erobert.
Sein Durchbruch gelang ihm mit der Rolle des jugendlichen Straftäters Ben im Kinofilm „Schuld sind immer die Anderen“ – eine eindrucksvolle Leistung, die Publikum und Kritik gleichermaßen berührte.
Später war er Teil des internationalen Erfolgsfilms „Im Westen nichts Neues“, der als deutsche Produktion die meisten Oscars aller Zeiten gewann – ein weiterer Beweis seines Talents und seiner Vielseitigkeit.
Auch wenn Edin ein waschechter Berliner ist, hat er seine Wurzeln nie vergessen. 1992 während des Krieges in der bosnisch-herzegowinischen Stadt Zvornik geboren, erlebte er seine ersten Lebensmonate im Schatten des Krieges. Kurz nach seiner Geburt wurden sein Vater und Onkel von bosnischen Serben verschleppt. Seine Mutter floh mit ihm mithilfe des Roten Kreuzes nach Deutschland – eine Entscheidung, die ihrem Sohn das Leben rettete.
Bei der Verleihung der Goldenen Kamera erinnerte sich Edin in seiner bewegenden Dankesrede an diese Zeit:
„Mama hat mich 1992 aus Bosnien hergebracht – unter schwersten Umständen. Ich frage mich: Wie viele Menschen, die heute zu uns flüchten, tragen ebenfalls das Potenzial in sich, Regisseure oder Schauspieler zu werden?“

Für Lela’s Welt traf Sabina Sidro von Star in the Car den Schauspieler in seiner Heimatstadt Berlin. Im Auto erzählte er, weshalb er traditionelle bosnische Musik liebt und warum er trotz aller Erfolge noch immer gerne die 23-stündige Busfahrt nach Bosnien-Herzegowina auf sich nimmt.
Wie es so ist, wenn sich zwei Bosnier, die in Deutschland aufgewachsen sind, treffen: man spricht Deutsch, wechselt aber immer wieder ins Bosnische – ganz selbstverständlich.
Im Video bedankt sich Edin bei seiner Mutter, die er, wie er sagt, „auch lieben würde, wenn sie nicht meine Mutter wäre“. Denn sie brachte nicht nur ihren Sohn in Sicherheit, sondern auch ein Naturtalent nach Deutschland, das mit seiner Kunst Brücken zwischen Kulturen baut.
Edin Hasanović ist deutsch – und zugleich bosnisch-herzegowinisch im Herzen. Eine großartige Kombination, wie sich bei unserem Treffen zeigte. Musik spielt dabei eine besondere Rolle in seinem Leben – vor allem Sevdah, jene melancholische, leidenschaftliche Volksmusik Bosniens, die Geschichten von Liebe, Schmerz und Sehnsucht erzählt.
„Wenn ich Sevdah höre, spüre ich sofort, woher ich komme“, sagt er mit leuchtenden Augen. „Da ist etwas, das dich tief im Innern trifft, egal wie lange du schon woanders lebst.“
Auf langen Autofahrten nach Bosnien verwandelt sich Edin in einen leidenschaftlichen Sänger. „Wer sich mit mir ins Auto setzt, darf sich auf einen Gesangsmarathon gefasst machen“, lacht er – und hält sein Versprechen. Zwischen Berlin und Sarajevo erklingt dann nicht nur Musik, sondern ein Stück Identität. Was er damit meinte, zeigt unser Video.
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Ein guter Artikel und ein sehr unterhaltsames Video. Ich würde mich über weitere Videos dieser Art mit erfolgreichen Balkanesen freuen.
Herzlichen Dank!