Wilde Pferde in unberührter Natur irgendwo oben in den Bergen, ganz weit weg von der Zivilisation … Seit mein Cousin Faruk mir davon erzählt hat, lässt es mich nicht los, ihnen zu begegnen. Ich will dieses wahrgewordene Märchen selbst fühlen und Teil davon werden. Er trifft sie öfter an. Das Wochenendhaus der Familie liegt im Gosina Gebirge im Osten des Landes. Die Region Romanija ist bekannt für ihre Natur und Abgeschiedenheit.
Es ist Herbst und die Sonne scheint vom stahlblauen Himmel hinab. Von Sarajevo aus ist es etwa eine gute Stunde Fahrt. Bald sind wir im Gebirge. Die Straße ist geteert und führt durch etliche Dörfer. „Die meisten hier leben in der Stadt und arbeiten dort. Die Häuser ihrer Vorfahren nutzen sie heute als Wochenend-Häuser“, erklärt mir Faruk. Die Gärten mit ihren Obstbäumen und Gemüsebeeten, in welchen zu dieser Jahreszeit die reifen Kürbisse orange leuchten, sind alle gepflegt. Bald geht es auf die off-road Strecke. Der Weg ist sehr eng und mit Laub bedeckt. Rechts wird der Weg von einem Holzzaun flankiert, der von Hagebuttensträuchern umrankt wird. Dicke tiefrote Hagebutten ziehen die langen Äste nach unten, dass sie Gefahr laufen, abzubrechen.
Bald werden sie von den Einheimischen eingesammelt, um daraus für den Winter Säfte, Marmeladen oder Tee herzustellen. Schon unsere Vorfahren in ganz Mitteleuropa wussten von ihrer gesunden Wirksamkeit. Auf dem Balkan wird diese alte Tradition weiterhin angewendet. Ich erinnere mich noch, dass ich als Kind zusammen mit meinen Großeltern in die Berge fuhr, um mit Oma diese runden roten Kugeln zu sammeln. Für mich als deutsches Stadtkind ein absolutes Highlight. Bis heute erinnere ich mich an die selbstgemachte Hagebuttenmarmelade meiner Oma, die mengenweise mit nach Deutschland transportiert wurde.
Während mein Cousin fährt, habe ich die Aufgabe, die stacheligen Äste aus dem Weg zu räumen, damit das Auto keine Kratzer abbekommt. Ich biege die Baumtentakeln vorsichtig um. Keines dieser wunderbaren wild wachsenden Flora und Fauna soll einen Schaden nehmen.
Wir fahren einen Hügel hinauf, bis uns einige Bäume und Büsche den Weg versperren. Faruk führt mich zu einem Wald. Das Dickicht ist recht intensiv, als wir eintreten. Danach wird es lichter. Sehr hohe Laubbäume geben einen klaren Blick über den mit Laub und Moos bedeckten Grund. Ich würde am liebsten barfuß laufen, doch es ist recht frisch. Wir gehen tiefer hinein. Sonnenstrahlen scheinen durch die Baumwipfel und fallen auf alte Grabsteine.
Es sind „Stećci“, Gräber, die zur Zeit des bosnischen Königreichs im Mittelalter zwischen dem 14. Und 15. Jahrhundert entstanden sind. Ihre Form ist so ungewöhnlich und einzigartig, dass sie nun zum UNESCO Weltkulturerbe zählen. Manche sind einfach liegende Platten, andere aufrechtstehende Steine. Es ist ruhig und friedlich, während die Sonne schon tief liegt und das Licht in ein leichtes orange übergeht. Nur Vogelgezwitscher ist zu vernehmen und manchmal ein Rascheln im Laub. Geheimnisvoll sind die Motive und auch die Inschriften in Bosančica verfasst, der alten Schreibweise des Landes.
Obwohl in christlicher Zeit entstanden, gehen einige Darstellungen noch auf vorchristliche Zeit zurück und erinnern an heidnische Bräuche, als noch die slawischen Götter den Alltag prägten. Viel wurde über sie geschrieben und erforscht. „… Brüder und Freunde, trauert um mich! Ich war wie Ihr und Ihr werdet sein wie ich.“ Und dennoch, bis heute haben nicht alle Inschriften, die mit einer tiefgründigen Weisheit behaftet sind, ihr Geheimnis gelüftet. Genauso ist es mit den dargestellten Motiven und Symbolen, wie Halbmond, Kreuzen, Rosetten.
Ich laufe zwischen den Grabsteinen und sehe mir die Darstellungen an. Manchmal gehe ich mit der Hand über die durch Witterung angerauten Flächen, auf welchen sich Moos oder Efeu breit gemacht haben. Ich weiß, ich befinde mich an einem Kraftort. Ein mittelalterlicher Friedhof, der zu uns in einer Sprache spricht, die wir leider nicht immer verstehen. Mein Geist fühlt sich hier so lebendig.
„Wir müssen los …“ Faruk unterbricht ungern mein stilles Verweilen im Wald. Doch wir wollen noch die Pferde finden. „Wenn es dunkel wird, verkriechen sie sich im Dickicht und dann wirst Du sie verpassen.“ Faruk ruft seine Familie an, um zu fragen, ob sie die Pferde gesehen haben. „Sie sind da!“ Es geht weiter hinauf auf eine unendlich weite Lichtung. Der Himmel färbt sich in alle erdenklichen Sunset-Farben. Faruk lässt die Drohne in den Himmel steigen: „Mit ihr finden wir sie ganz sicher“, grinst er. Ich fahre langsam weiter.
„Da! Da sind sie! Mach das Licht aus und fahre ganz langsam heran.“ Ich bin aufgeregt. Eine ganze Herde läuft vor uns langsam über die Lichtung. Ich bleibe stehen und steige aus. „Du kannst sehr nah ran gehen. Sie sind scheu und daher werden sie sich nicht streicheln lassen, außer Du hättest Salz dabei.“ Die wunderbaren Geschöpfe meistens mit tiefbraunem Fell sind von mittlerer Statur. Auch Fohlen sind dabei. Friedlich grasen sie und heben hin und wieder den Kopf, um zu uns zu blicken.
Der Defender stört sie gar nicht. Es ist still, nur ihr Gang und Grasen ist zu hören. Ob ein Einhorn auch dabei ist? Faruk verdreht die Augen und lacht: „Also bis jetzt wurde noch keines gesichtet. Du must mit den konventionellen Modellen in wilder Ausführung Vorlieb nehmen.“ Das tue ich gerne. Wir bleiben bei ihnen bis sie sich wieder in Bewegung setzen. Wir folgen ihnen bis die Lichtung zu Ende ist und vor uns ein tiefer Hang erscheint. Ein Carport steht davor. Hier ist der Punkt, von dem aus die Paraglider starten. Während wir auf den Sonnenuntergang warten haben sich uns die Pferde genähert. Neugierig beschnuppern sie das Auto. Immerhin sind wir in ihrem Revier. Ich genieße den herrlichen bunten Himmel. Ein unikates Kunstwerk, das nur einen Tag bestehen wird. Morgen wird es schon wieder ganz anders aussehen.
Es ist stockdunkel. „Komm, meine Eltern warten schon mit dem Abendessen auf uns. Mama hat bosnische Pita mit Spinat gemacht, wie Du es liebst.“ Ich freue mich schon auf das vegetarische Blätterteiggericht. Die bosnische Küche ist vielfältig und oft noch nach alter Tradition gemacht. Wie die alten Grabsteine selbst ist auch die Kulinarik voller Mythen und Legenden. Als wir in tiefster Nacht durch das Dickicht fahren kreuzen die Pferde unseren Weg und verschwinden in den dunklen Wald. Ja, Bosnien-Herzegowina ist wie ein real gewordener Ort, in dem die Geschichte Europas aus längst vergangenen Zeiten wieder langsam zum Leben erweckt wird. Und wir sind mit dabei!
– 8-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb (AWD)
– Adaptive Dynamics (Adaptives Fahrwerk)
– Elektronisch geregelte Luftfederung
– Terrain Response
– Torque Vectoring by Braking (TVBB)
– Zweistufiges Verteilergetriebe (Straßen-/
– 20-Zoll-Leichtmetallfelge mit 5 Speichen, Gloss Sparkle Silver (Style 5094)
– Außenspiegel, elektrisch ein- und ausklappbar
– beheizbar, mit Abblendautomatik und Umfeldbeleuchtung
– Bremssättel, unlackiert
– Panoramaschiebedach, mit elektrischer Sonnenblende
– Santorini Black
– 19-Zoll-Leichtmetallfelge mit 6 Doppelspeichen, Gloss Black (Style 6010)
BLACK PACK
OFF-ROAD-PAKET
OFF-ROAD-PAKET PLUS
WINTER-PAKET
KOMFORT-PAKET PLUS