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Alex Vaszi: “Bosnien und Herzegowina bietet beste Voraussetzungen, um sich als Investor in einem EU-nahen Land erfolgreich zu bewegen!”

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Alex Vaszi, CEO von Porsche Sarajevo BH, ist ein vielseitiger Manager. Seine Karriere führte ihn von Österreich über Slowenien Ungarn und Chile nach Bosnien und Herzegowina. Seit seinem Abschluss in Betriebswirtschaft und Informatik an der Johannes Kepler Universität in Linz hat er sich durch seine Expertise in den Bereichen Controlling, Management und Unternehmensstrukturierung einen Namen gemacht.

Eines seiner jüngsten und wichtigsten Projekte ist die Eröffnung des neuen PORSCHE Einzelhandelsstandortes Sarajevo am 1. Juli 2024, an dem alle Marken des VW-Konzerns vertreten sind: VW, Audi, SEAT/Cupra, Škoda und Porsche. Die Planungen für dieses Großprojekt begannen mit ersten Verhandlungen bereits im Jahr 2018. Nach einer intensiven Vorbereitungsphase, der Genehmigung durch die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat der Porsche Holding Salzburg und dem Baubeginn im Oktober 2022 wurde das Projekt nach nur 20 Monaten Bauzeit erfolgreich abgeschlossen. Mit diesem modernen Flagship Store setzt die Porsche Holding Salzburg ein starkes Zeichen in der Balkanregion. Das Gebäude vereint zukunftsweisende Merkmale wie umweltfreundliche Bauweise, modernste Werksstandards und dient als Türöffner für Elektromobilität.

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Der neue Standort verfügt über eigene Zufahrtsstraßen, einschließlich einer Ausfahrt von der Autobahn M17. Er erstreckt sich über eine Fläche von 5.611 Quadratmetern auf einem Grundstück von 23.598 Quadratmetern. (Foto: Porsche BiH)

Ein Gespräch über die Fähigkeit, in unterschiedlichen Märkten und Kulturen erfolgreich zu agieren, über Elektromobilität und warum die Entscheidung für den Bau eines zukunftsweisenden Standortes auf Bosnien und Herzegowina fiel.

Mirella Sidro: Was war Ihre Vision, als Sie das Unternehmen in Bosnien und Herzegowina übernommen haben und wie hat sich diese im Laufe der Zeit verändert? 

Alex Vaszi: Das Unternehmen näher an Westeuropa heranzuführen und die dortigen Standards im gesamten Händlernetz zu implementieren bzw. die Elektromobilität im Land salonfähig zu machen.

Welche langfristigen Ziele verfolgen Sie mit Porsche BiH und wie wollen Sie diese erreichen? 

Die Förderung eines qualitativen Händlernetzes in ganz Bosnien und Herzegowina, das die Standards gemäß Werksaudit erfüllt, sowie die Weiterentwicklung des importeureigenen Händlers PORSCHE Sarajevo als Best Practice für den Gesamtmarkt und das Händlernetz des Importeurs.

Wo sehen Sie das Unternehmen in den nächsten 5 bis 10 Jahren und welche Schritte müssen Sie unternehmen, um diese Vision zu verwirklichen? 

Wir befinden uns auf einem Niveau, das dem EU-Niveau Kroatiens nahe kommt und den Menschen eine Perspektive bietet, um die Abwanderung ins Ausland zu minimieren. Die Elektromobilität hat sich entsprechend entwickelt, eine Ladeinfrastruktur wurde im Land aufgebaut, so dass man sich problemlos fortbewegen kann.

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Mirella Sidro mit Alex Vaszi bei der Photovoltaikanlage. Sie besteht aus Photovoltaikzellen mit einer Gesamtfläche von 2.200 Quadratmetern und einer Jahreskapazität von 430 MWh, die mehr als die Hälfte des Energiebedarfs der Anlage decken.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrer Unternehmensstrategie und wie wollen Sie ökologische und soziale Verantwortung mit wirtschaftlichem Erfolg verbinden? 

Dieses Thema läuft unter der ESG Strategie der PHS und darunter haben wir fünf Focus Punkte:

  • ZERO Emission mit unserer Elektromobilität
  • Kreislaufwirtschaft wie Wiederverwendung von Materialien (second life)
  • Green Building wie Energieeffizienz, CO2 Einsparung, Photovoltaik, Wärmepumpe, Wasserwiederverwendung an einem Standort 
  • Green Retail – Recycling von Altfahrzeugen, Abfallmanagement im Service (Öl, Glas, Plastik, Karton, Batterien, etc…)
  • Green Finance.

„Es handelt sich um eine der größten und sicherlich modernsten Anlagen dieser Art in diesem Teil Europas, die den höchsten Umwelt- und Sicherheitsstandards entspricht.
Zum Heizen und Kühlen des Gebäudes wurde ein 46 Kilometer langes unterirdisches Rohrsystem installiert. Der Wärmeaustausch erfolgt über Wärmepumpen, die die Erdwärme nutzen.“

Warum glauben Sie, dass Bosnien und Herzegowina das perfekte Land in Europa ist, um hier zu investieren? 

Das große Potential und der Aufholbedarf, der den Abstand zu den entwickelten Märkten in der EU minimieren kann. Viele Produzenten haben bereits die Standortvorteile Bosniens entdeckt: logistische Nähe, vorhandene Arbeitskräfte, niedrige Standortkosten, Fremdsprachenkenntnisse der Menschen sowie eine vertraute Mentalität – Ideale Voraussetzungen, um sich als Investor in einem EU-nahen Land erfolgreich zu bewegen.

Wie schätzen Sie das Potenzial von Bosnien und Herzegowina für die Entwicklung der Elektromobilität im Vergleich zu anderen Ländern in der Region ein? 

Ein kleines Land mit Möglichkeiten, das einen hohen Anteil an Strom aus Wasserkraftwerken bezieht und gerade die Photovoltaik entdeckt, vor allem im Süden des Landes. 

Welche Herausforderungen sehen Sie für die Einführung und Verbreitung von Elektrofahrzeugen in Bosnien und Herzegowina? 

In ganz Europa haben wir derzeit eine Talsohle bei der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen. Das liegt auch daran, dass die Förderungen in den Ländern gekürzt wurden. Aber EU-Richtlinien geben hier die Richtung vor.  In den nächsten Jahren ist aber mit weiteren Initiativen der Wirtschaft und der öffentlichen Hand zu rechnen.  

Wie entwickelt sich die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Bosnien und Herzegowina und welche Pläne gibt es, diese in den nächsten Jahren auszubauen? 

Das Thema Ausbau der Ladeinfrastruktur und Elektromobilität ist ein langfristiges Thema. Die Voraussetzungen, wie sie in der EU gegeben sind, fehlen. Daher muss man mit Ausdauer und Geduld an die Sache herangehen.  

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Mehrere Hypercharger (2×300 kW, 150kW, 50 kW) stehen dem Kunden neben 20 weiteren AC Chargern (11kW – 25kW) zur Verfügung.(Foto: Porsche BiH)

Welche strategischen Schritte unternimmt Ihr Unternehmen, um die Elektromobilität in Bosnien und Herzegowina zu fördern? 

Die Strategie ist breit gefächert: 

  • Vorreiterrolle als größter Importeur
  • Teilnahme und Präsentation an Veranstaltungen, die das Thema Elektromobilität fördern
  • aktive Mitarbeit in der Kammer (privredna komora)
  • definierter Anteil an Elektrofahrzeugen im Fuhrpark
  • Einführung von Standards im Händlernetz bezüglich Elektromobilität
  • aktive Unterstützung von E-Car-Sharing-Projekten
  • aktive Rolle beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. 

Was sind die größten Hürden, die überwunden werden müssen, um Bosnien und Herzegowina zu einem Vorreiter in Sachen Elektromobilität zu machen? 

Das sind die Rahmenbedingungen, wie z.B. Förderungen oder die Ladeinfrastruktur, und die Einstellung, dass E-Mobilität in erster Linie nur Fahrzeuge in der oberen Preisklasse betrifft und somit nur etwas für Reiche ist.

Sehen Sie besondere Chancen für Bosnien und Herzegowina, sich als regionaler Hub oder Innovator im Bereich E-Mobilität zu positionieren? 

Ja! Als Promotor wollen wir nicht nur über die Theorie sprechen, sondern mit unserer technischen Erfahrung praktisches Know Now vermitteln. 

Wie sieht Ihrer Meinung nach die Zukunft der E-Mobilität in Bosnien und Herzegowina in den nächsten 5 bis 10 Jahren aus? 

In Form einer langsamen Kurve der Bewusstseinsbildung, gefolgt von einem exponentiellen Anstieg der Nachfrage. Die Hersteller werden ihr Programm auf Elektromobilität umstellen und der Markt wird sich anpassen.  

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Mirella Sidro und Alex Vaszi im Gespräch. Der gebürtige Österreicher ist seit fast 30 Jahren für den Konzern der Porsche Holding tätig.

Was kann Porsche BiH von der Porsche Holding Salzburg (PHS) lernen und umgekehrt? 

Porsche BiH kann von der PHS insofern lernen, als dass man die Organisationen in den Nachbarländern, in denen auch Schwesterunternehmen tätig sind, studiert und daraus Schlüsse für den eigenen Markt zieht. Was bedeutet, man muss das Rad nicht neu erfinden, sondern kann Produkte und Themen aus dem „Supermarkt PHS“ entnehmen und im eigenen Land umsetzen. Umgekehrt kann auch PHS von Porsche BiH lernen, wie man eine neue Kultur in einen Konzern integriert.

Wie sind Sie nach Bosnien und Herzegowina gekommen? 

Ein Herzenswunsch, nachdem ich bereits auf dem Balkan gearbeitet und viel Positives über die Kultur und Landschaft gehört habe.

Was gefällt Ihnen am Land? 

Die Berge und Seen sowie das kontinentale Klima im Gegensatz zum warmen und heißen mediterranen Klima im Süden. 

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Foto: Porsche BiH

Alle Infos zum neuen Standort unter Porsche BiH

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