„Kämpft um unsere Kinder!“ – Fatima Ibrisevic spricht über ihre Tochter Belmina

Balkanblogger sprach mit Fatima Ibrisevic und der Künstlerin Thea Queen of Light. Die Präsidentin der Organisation „Light for Tomorrow e.V.“ unterstützt und begleitet die Familie seit ihrer Ankunft in Deutschland.

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Seit dem 12.06.2013 ist das drei Monate alte Mädchen Belmina aus Bosnien und Herzegowina zusammen mit ihrer Mutter Fatima Ibrisevic in Deutschland. Hier wird sie im Tübinger Krankhaus behandelt, wo sie die lebensnotwendige Knochenmark-Transplantation bekommen wird. Ihr Fall hat eine Protestbewegung in ihrem Heimatland ausgelöst, die bis heute noch anhält und weltweit unterstützt wird.

(Mehr dazu: http://mirellasidro.wordpress.com/2013/06/16/bebolution-in-bosnien-und-herzegowina-irre-politik-gefahrdet-das-leben-der-kinder/)

„Ich kämpfe schon all die Zeit für die Gesundheit meines Kindes und ich war überglücklich, als mich die Nachricht erreichte, dass wir nach Deutschland in ein Kinder-Krankenhaus gebracht werden. Ich weiß, dass Thea versucht hatte, einen Platz in der Uni-Klinik in Tübingen zu bekommen, um Belmina dort behandeln zu lassen. Das hat sie auch geschafft, obwohl keine Betten mehr frei waren“, erklärt Fatima Ibrisevic, Mutter von Belmina. „Ich weiß bin heute nicht, wer für die Behandlung einsteht und wer sich für die Finanzierung eingesetzt hat. Für mich steht die Genesung meiner Belmina im Vordergrund.“

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„Falsche Behandlung in BiH hat Belminas gesundheitlichen Zustand verschlechtert.“

„Am Samstag war der erste Tag, an dem wir gespürt haben, dass es Belmina besser geht. Aber es ist noch ein langer Weg vor uns und wir müssen weiter für ihre Gesundheit kämpfen. Jeder Tag ihres jungen Lebens ist mit einem großen Fragezeichen versehen. Doch wir können sagen, dass die Ärzte ihren jetzigen Zustand halten und sogar verbessern können. Wir hoffen, dass es Belmina nach der Transplantation besser gehen wird“, erzählt Thea. „Wir wissen, dass sie ein Problem mit dem Immunsystem hat. Die Ärzte in Deutschland müssen noch etliche Untersuchungen bis zur endgültigen Diagnose durchführen. Doch die Ärzte bestätigten uns, dass ihnen und ihren Kollegen in Tübingen solch ein Krankheitsfall noch nicht untergekommen sei. Weiterhin bestätigen sie, dass sich der Gesundheitszustand des Mädchens nach der Bluttransfusion, die sie in Sarajevo erhalten hatte, verschlechtert habe. Wie wir erfahren haben, war das Blut, das sie bekam, nicht genug mit Sauerstoff angereichert und das führte zu einer großen Anzahl an Leukozyten. Ihr geschwächtes Immunsystem war nicht imstande zu einer Abwehr, so dass sich ihr Zustand dadurch verschlechterte. Die Ärzte im Tübinger Krankenhaus bestätigten uns, dass den Babys unter einem Jahr nur angereichertes Blut transfusioniert wird – genau diese Behandlung ist in Bosnien nicht bekannt.“

Es ist unklar, ob solche Krankheiten grundsätzlich in BiH behandelt werden können. Thea ist durch ihre humanitäre Arbeit mit der Art der Behandlung von Patienten in BiH vertraut. Für diejenigen, denen nicht geholfen werden konnte, war eine Behandlung im Ausland dringend nötig.

Dennoch ist sie sich sicher, dass im Land mutige und gute Ärzte praktizieren. Doch wenn richtige Ausrüstung und Gerätschaft zur richtige Behandlung fehlen, kann auch nicht die richtige Therapie angewandt werden. „Wichtig ist, dass sie alles von sich geben“, sagt die Künstlerin. „Durch meine humanitäre Arbeit habe ich viele Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien kennen gelernt, und ich habe deren Behandlung, sowie die Behandlungsarten, wie sie auf dem ex-jugoslawischen Territorium durchgeführt werden, kennen gelernt. Die Unterschiede sind immens! Ich denke, dass wir die keinen Vergleich starten können zwischen den Kliniken in Deutschland und Ex-Jugoslawien. Das Niveau klafft sehr weit auseinander.“

„Mir ist am wichtigsten die Gesundheit meines Kindes.“

Fatima Ibrisevic ist gerührt und dankbar, was auf den Straßen in BiH passiert und die dadurch ausgelösten Reaktionen weltweit:“ Ich habe keine Worte, dass ich mich bei all den Menschen bedanken könnte, die auf die Straßen gingen und protestierten! Es gibt keine Tränen, die meine Dankbarkeit zeigen könnten! Gebt nicht auf und kämpft um all unsere Kinder! Kinder sind das Licht der Zukunft! Und kämpft gemeinsam für die Rechte unserer Kinder! Wenn ich morgen nach BiH zurückkommen würde, würde ich mit Euch da stehen, Schulter an Schulter! Ich, mein Mann und unsere Belmina!“

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Sie ist auch dankbar über die Betreuung und Unterstützung, die sie in Deutschland erwartete: „Ich war gefangen in einem tiefen und dunklen Tunnel. Als ich mit dem Flugzeug in Stuttgart landete, wo mich Thea erwartete und im Flugzeug abholte, spürte ich ihr Licht und ihre Sorge um Belmina. Ich fühle mich zum ersten Mal nicht allein gelassen, dabei habe ich sie gerade eben kennen gelernt. Sie verbringt 24 Stunden mit mir, sitzt am Bettchen von Belmina. Sie sorgt sich um uns, führt Gespräche mit den Ärzten… Sie tröstet mich und weint mit mir. Sie kämpft um Belmina und geht tapfer mit mir durch die schwere Situation. Sie lässt mich nie allein.“ Auch der Berliner Generalkonsul Edin Dilberovic erkundigt sich täglich nach dem Gesundheitszustand von Belmina bei Thea, genauso wie auch das Konzulat von BiH in Stuttgart.

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Fatima Ibrisevic bittet die Medien, sich an Thea und ihre Organisation Light for Tomorrow e.V. zu wenden. „Der Weg war und ist schwer, den ich gerade beschreite, daher habe ich keine Kraft mehr, um über alles zu sprechen, was gerade hier passiert. Mir ist in diesem Moment am wichtigsten die Gesundheit meines Kindes. Genau wie es Thea getan hat, bitte ich alle guten und mutigen Mitbürger, dass sie diese Aktion unterstützen! Ich danke allen, die geholfen haben und uns auch helfen werden.“

Thea Queen of Light kommt selbst ursprünglich aus Bosnien und Herzegowina. Seit ihrem 18. Lebensjahr ist sie in Deutschland, nachdem sie ihre Heimat aufgrund des Krieges verlassen musste. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, schwerkranken Kindern weltweit eine Behandlung in den besten internationalen Kliniken zu ermöglichen. Belmina und ihre Mutter hat sie am Flughafen in Empfang genommen und seit diesem Zeitpunkt an begleitet sie die Familie. Sie lässt Fatima Ibrisevic nicht alleine, fungiert als Übersetzerin und führt die Gespräche mit den zuständigen Ärzten im Krankenhaus.

„Kümmert Euch unverzüglich um JMBG!“

Klare Worte und Wünsche richtet sie an die Politiker, die für das Desaster in Bosnien und Herzegowina verantwortlich sind: „Ändert Euch und beginnt, Euer Volk zu lieben, dann wird es auch Euch lieben. Hört niemals auf, Euch weiter zu entwickeln. Arbeitet für eine bessere Zukunft für uns alle. Verzeiht und vergesst, was ihr Schlechtes getan habt und macht es zukünftig besser, denn wenn ihr nichts tut, wird sich auch nichts ändern. Kümmert Euch unverzüglich um JMBG (ID-Nummer) oder haben die Kinder der Politiker schon eine JMBG? Wir sind alle Menschen und wir sind alle Töchter und Söhne! Seht die guten Seiten der Menschen und unterstützt sie. Verhindert, dass es zu spät wird für viele Kinder… Denn das verursacht einen großen unüberwindbaren Schmerz!“

Ihre Forderungen sollten als politische Leitbibel in jedem Parlament ausliegen.

 

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6 Kommentare

  1. Nochmal Someone:) : ich hab eben Thea eine Mail geschickt, da ich einige Babyklamotten übrig habe und eine Adresse zum schicken brauche. Hab dafür die 
info@lightfortomorrow.de benutzt. Ist das richtig? Kommt die Mail an?

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