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Sarajevo – Multikulturelle Perle Europas

Sarajevo - die multikulturelle Perle Europas (Foto: balkanblogger)

„… So schön und reich war es …“ – 1462 betritt ein osmanischer Heerführer ein Land, das von den damaligen Bewohnern „das goldene Tal“ genannt wird. Er selbst lässt hier eine Stadt entstehen, die bis heute als eine der Perlen Europas bezeichnet wird. Um seine Gründung auch nach dem Tod zu schützen, legt er schriftlich fest, dass „… sie weder verkauft, noch verschenkt werden darf, noch darf sie in keinster Weise in eine Herrscherhand gelegt werden, sondern sie möge ewig so bleiben, bis als einziger Herr über ihrer Erde Gott selbst herrscht und über alledem, was auf ihr ist, denn er ist der beste Erbe …“. Diese bis dato grundsätzlich christliche „Blume unter den Städten“, wie er sie in seiner Festlegung auch nennt, hat nun ein weiteres religiöses Kulturgut, denn neben den etlichen christlichen Kirchen werden jetzt Moscheen in direkter Nachbarschaft gebaut. Dass die nebeneinander friedlich bestehen können, hat man auch einer schriftlichen Festlegung durch die osmanischen Eroberer dieses Landes verdanken, die verbietet, ein Gotteshaus, egal welcher monotheistischen Religion es angehört, anzugreifen oder zu zerstören.

Der Gründer dieser Stadt ließ hier seine Festung errichten, was auf osmanisch „saray“ heißt. Das Gebiet, das sich vor der Festung befindet, nennt man „ovasi“. Saray-ovasi „Feld vor der Festung“ bedeutet der Name der Stadt, die heute als Sarajevo, Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina, bekannt ist.

Als im 16. Jahrhundert in Spanien und Portugal Juden durch die christlichen Könige vertrieben wurden, fanden sie ihre neue Heimat im Osmanischen Reich, auch in Sarajevo. Nun standen da nicht nur Kirchen und Moscheen, sondern auch eine Synagoge und jüdische Einrichtungen, die das Stadtbild um ein weiteres wertvolles Kulturerbe bereicherte.

Doch nicht nur die Gotteshäuser waren von beeindruckender Schönheit. Etliche europäische Reisende beschreiben Sarajevo als reich, schön und voller architektonischer Highlights, was u.a. auch der Baubegeisterung von Österreich zu verdanken ist, dem Bosnien ab 1878 unter Verwaltung gestellt wurde.

Jahrhunderte lang lebten ihre Bewohner in Frieden und freundschaftlicher Toleranz. Sarajevo wurde immer wieder überfallen und belagert, zum letzten Mal im Balkankrieg 1992-1995, in dem so viele Menschen ums Leben kamen, dass sogar das Sportstadion in der Stadt als Friedhof dienen musste. Bis heute besteht vielerorts die Meinung, dass Religionshass in der Stadt herrsche, was  nicht der Wahrheit entspricht. Die Wahrheit ist, dass die Stadt immer von allen Bewohnern verteidigt wurde, egal welcher Religion sie angehörten. Beweise dafür finden sich an jedem Eck der Stadt, man muss nur genauer hinsehen. Der Geist der Stadt ist tolerant und philanthropisch. Viele haben es Jahrhunderte hindurch versucht, ihn zu zerstören, gescheitert ist jeder daran.

Mehr über Sarajevo:

https://balkanblogger.com/2014/08/15/sarajevo-eine-stadt-der-sinne-teil-1/

https://balkanblogger.com/2014/12/07/komm-entdecke-erzahle-weiter-reisefuehrer-ueber-bosnien-herzegowina/

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