Delikatesse „Eintopf“ – ein Lieblingsgericht auf dem Balkan
„Auf Löffel essen ist am gesündesten, egal zu welcher Jahreszeit!“ Das wird uns Kindern auf dem Balkan von klein auf gepredigt. Auch mir, wann immer ich meine Ferien in Bosnien verbrachte. Ich muss gestehen, damals war ich not amused über die zahlreichen dickflüssigen Eintöpfe, die ich zum Essen vorgesetzt bekam. Mir waren Cevapcici, gefüllter Blätterteig und gebratene Kartoffeln mit Hühnchen viel lieber. Die „Löffelmahlzeiten“ waren meines Erachtens mit „alte-Menschen-Essen“ gleich zu setzen. Ich hatte die lieben Opas und Onkels vor Augen, die das alte Brot in Stücke zerteilten, um es mit dem Löffel in den Eintopf zu drücken und danach genussvoll zu verspeisen. Immerhin, die Menschen in Bosnien werden sehr alt, auch wenn ich nach meiner Familie gehe.
Die Delikatesse Eintopf entdeckte ich zum Millennium. Ich flog nach Sarajevo, um dort das Jahr 2ooo zu begrüßen. Große Freude wurde durch das Wetter etwas gedämpft: meterhoher Schnee und Eiseskälte bis -15° erwarteten mich. Doch wenn man schon da ist, möchte man auch in die Stadt, ganz nach dem Motto: es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Warm eingepackt wagte ich mich zur Bascarsija, dem alten alten osmanischen Bazar. Und da ich Hunger hatte und mich auch aufwärmen wollte, bestellte ich mir einen Eintopf. Was hatte er mir gut gemundet! Und eine Wohltat für den Körper war er noch dazu. Er wärmte mich auf bis in die Zehen!
Von da an bereite ich verschiedene Eintöpfe selbst zu. Die Rezepte reichen von leicht bis kompliziert und zeitaufwendig. Anbei eine Anleitung zum unkomplizierten Gericht, das jeder hinbekommt und schnell in seiner Zubereitung ist. Eine leckere Ergänzung zum herkömmlichen Speiseplan, der auch die Gesundheit unterstützt.
Die Zutaten
500 gr Bio-Rindfleisch
Suppengemüse (3-4 Möhren, halber Sellerie, 2 Petersilienwurzeln, 1 Pastinake, 1/4 Lauchstange)
3 Zwiebeln
3 Zehen Knoblauch
ein Glas eingelegte Kichererbsen
frisch gehackte Petersilie
ein Glas passierte Sonnentomaten
1 EL Tomatenmark
1 l Gemüsebrühe
etwas Bio-Vegeta (in asiatischen Läden zu bekommen, ansonsten von Verwandten aus dem Balkan bringen lassen)
Rosenpaprika scharf (nach Belieben)
Rosenpaprika süß (nach Belieben)
Zimt (gut 1 TL)
2 Lorbeerblätter
2 EL Ghee (Butterreinfett)
Festkochende Kartoffeln und Schmand als Beilagen
Brot (nach Belieben)
Zur Zubereitung
Den restlichen Eintopf abkühlen lassen und im Kühlschrank aufbewahren. Auch hier gilt: wenn er ruht und wieder aufgewärmt wird, schmeckt er besser und ist intensiver im Geschmack.
Guten Appetit! Prijatno! Bujrum!
Hi ,
Ich hab das rezapt vor einem Monat probiert und muss sagen das dies mir sehr gut geschmeckt hat. Danke für das tolle rezepte
LG Antonio
Hallo Antonio,
großen Dank!
Toller Blog, jetzt erst entdeckt und gleich in meine Blog-Tipps auf meinen Blog http://reisetage.blogspot.de verlinkt.
Ich bin jetzt Vegetarier, was würdest Du als Rindfleisch-Alternative empfehlen, oder einfach nur weglassen?
Liebe Grüße und guten Rutsch 🙂 Maike
Hi Maike,
Schön, von Dir zu hören!
Natürlich kann man den Eintopf auch vegetarisch zubereiten:-))
Variante A:
Geräucherten Tofu in Würfel schneiden, in eine Pfanne goldbraun anbraten und dann etwa 15 Minuten vor Schluss in den Eintopf geben.
Variante B:
Kichererbsen zusammen mit kleinen Okraschoten dem Eintopf hinzugeben und dann wie gewohnt köcheln lassen.
Einen Guten wünsche ich Dir!
Grüsse,
Mirella