In Kosovo viel Grünes – ProCredit Bank eröffnet ersten Photovoltaik-Park

Dachte ich an Kosovo, wußte ich gar nichts von diesem Land, ausser wo es sich auf einer Weltkarte befindet. Ich war bisher noch nie dort auch wenn der Wunsch in mir groß war, es zu besuchen – im Idealfall mit einem Elektroauto während eines road Trips. 

Daher freute ich mich umso mehr auf die Einladung seitens der ProCredit Bank Bosnien-Herzegowinas, beim ProEnergy Event unter der Bezeichnung “Der Weg zur Energiewende: Energieeffizienz und erneuerbare Energien” in der Hauptstadt Pristina teilzunehmen. Ein spannendes Thema für mich, aber auch der Ort der Ausführung!

Größter Solarpark des Landes

Doch die größte Überraschung dieser Konferenz war der eigentliche Anlass: Die hauptsächlich in Südost- und Osteuropa tätige ProCredit Gruppe hatte im nahe gelegenen Ort Lipjan ihren eigenen Photovoltaik-Park “ProEnergy“ errichtet. Das klingt jetzt nicht als eine Sensation. Doch ein bisschen ist es tatsächlich. Das Projekt ist der größte Solarpark des Landes! 

Rund 2,5 Millionen Euro hat das Gemeinschaftsprojekt der ProCredit Bank Kosovo und der deutschen Muttergesellschaft, der ProCredit Holding in Frankfurt, gekostet. Die erwartete Jahresproduktion des 3 MWp-Solarparks beträgt 3.711 MWh.  Versorgt werden sollen 450 Haushalte mit einem durchschnittlichen monatlichen Stromverbrauch von bis zu 700 kWh. Dadurch werden 3484 Tonnen Co2 pro Jahr eingespart! Die absolute Energiewende, wenn man bedenkt, dass noch im jähr 2022 90 Prozent des erzeugten Stromes aus Kohlekraftwerken stammte. 

Nach der Konferenz ging es auch für die meisten Gäste nachhaltig mit 31 elektrischen Taxis zum Solarfeld zur offiziellen Einweihung und Aktivierung.

Es ist sehr heiss, als wir angekommen. Auf über vier Hektar erstreckt sich das Feld, was neben der Minimierung von Treibhauseffekten auch zur Senkung von Gesundheitsrisiken und zum Schutze der Umwelt beitragen wird. 

Mit e-Taxis zum Photovoltaik-Park

Ich laufe zwischen den Solarzellen. Es ist still. Nur das Summen der Insekten und das Rauschen der Gräser und Blumen, welche von einer leichten Windbriese hin- und her geschaukelt werden. Noch sind sie nicht im Betrieb, aber bald in wenigen Minuten! Ich laufe zurück, um die offizielle Aktivierung nicht zu verpassen. Mir fällt die ewig lange Schlagen der e-Taxis auf. Als E-Auto Tester bin ich neugierig und lauf hin. Die Automarke interessiert mich schon. Eine Gruppe von Leuten daneben erregen dagegen eine größere Neugierde. Vermutlich handelt es sich um die Taxifahrer. Alles Männer und dazwischen eine zierliche junge Frau. Wir kommen ins Gespräch. Die Männer, welche englisch sprechen, erzählen mir stolz, dass Kosovare, so heisst die junge Frau, die erste weibliche Taxifahrerin und ihre geschätzte Kollegin ist. Sie erzählen mir auch, wie sehr sie ihre E-Cabs mögen. 

Ich erinnere mich an meinen Besuch in Albanien letztes Jahr. Die Hauptstadt Tirana war eine absolute Überraschung. Nicht nur bezüglich der Schönheit und Modernität, aber auch aufgrund ihres nachhaltigen Denkens. Schon über 150 e-Cabs sind dort unterwegs. Und wer eine Taxi-Lizenz erwerben möchte – nur mit einem e-Auto bitte!

Dr. Marcel Zeitinger, Leiter des Team für soziales und ökologisches Risikomanagement bei der ProCredit Holding und Manager dieses ProEnergy-Parkprojekts erklärt diesen Zug wie folgt: “Angesichts der Klimakrise und der geopolitischen Spannungen müssen wir proaktiv sein und uns auf die aktuelle Situation konzentrieren. Projekte für Umwelt und Energie müssen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Daher hoffen wir, dass dieses Projekt als Beispiel für weitere ähnliche Projekte dienen wird.” Der Sohn des Gründers der Bank, Karl Patrick Zeitlinger, betonte auch in seiner Rede, wie wichtig es ist, dass Banken im Einklang der Natur und zum Wohle der Zivilgesellschaft arbeiten müssen. Für greenwashing ist keine Zeit und kein Platz mehr in der heutigen Zeit.

Auch Hubert Spechtenhauser, Vorstandsvorsitzender der ProCredit General Partner AG fügt hinzu: „Als wirkungsorientierte Bankengruppe sind wir bei ProCredit in einer einzigartigen Position, um unseren Beitrag zur Energiewende zu leisten. Unsere Investition in die ProEnergy-Photovoltaikanlage im Kosovo unterstreicht deutlich die Ernsthaftigkeit unseres Ansatzes. Als ProCredit Gruppe freuen wir uns darauf, den Klimaschutz voranzutreiben, unsere Kunden bei der Energiewende zu beraten und zu unterstützen und damit auch einen Beitrag zu leisten, die Ziele des Pariser Klimaabkommens voranzubringen.“

Eriola Bibolli, Mitglied des Vorstands der ProCredit General Partner AG und Mitglied des Aufsichtsrats der ProCredit Bank Kosovo beeindruckt mich sehr. Schon bei er Konferenz betont sie die Notwendigkeit, sich vom klassischen Bankenwesen zu trennen. Was ja die ProCredit auch tut. Kreditwürdigkeit wird hier anders definiert. Man hat eine gute nachhaltige Idee, welchen über einen längeren Zeitraum hinweg sowohl der Umwelt als der Gesellschaft gut tun wird? Du bist in diesem ersten Spiel drin! Sie ist bei ihrer Rede sehr angetan: „Aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit für die ProCredit Bank Kosovo ist die heutige Einweihung von ProEnergy ein besonders wichtiger Tag für mich. Ich bin stolz darauf, dass ProCredit einen eigenen Solarpark eröffnet, die erste Anlage dieser Art im Besitz einer Bankengruppe im Kosovo, und damit auch die Notwendigkeit des Ausbaus der erneuerbaren Energien fördert. Angesichts der Dominanz von Kohlekraftwerken bei der Energieerzeugung im Kosovo hoffe ich, dass unsere Investition einen weiteren positiven Wandel in der Energielandschaft des Landes anstoßen wird.”

Mit diesem Projekt will ProCredit dazu beitragen, die Energielandschaft nicht nur im Kosovo zu verändern, sondern in allen Ländern, in welchen sie tätig ist. Stabilisierung und ökologische Transformation stehen ganz oben auf der Liste. Und das schon seit viele Jahren. Dank dieser Denkweise, im Jahr 2018 klimaneutral zu werden, hat die ProCredit Gruppe ihre eigenen Emissionen fast halbieren können.

Kapital zum Wohle der Umwelt und der Gesellschaft

Es ist Abend. Zeit zum Dinner. Wir sind ins beste traditionelle Restaurant der Stadt Pristina eingeladen. “Heute gibt es den besten Cheesecake, das Du jemals gegessen hast”, erklären mir die KollegInnen der ProCredit Bank BiH. Überraschen würde mich nichts mehr in diesem jungen europäischen Land, das voller Enthusiasmus Richtung grüner Zukunft steuert.  Auf dem Weg zum Restaurant erzähle sie mir, wie die erste Bank in Bosnien-Herzegowina nach dem Balkankrieg gegründet wurde, mit dem Ziel das Land wieder aufzubauen und kleine private Unternehmen durch Mikrokredite zu unterstützen. Auch sind die Auflagen streng bei dieser aussergewöhnlichen Bank. Es ist streng verboten, Geld als Kapital anzulegen, welches der Umwelt und der Gesellschaft schadet. 

Ich erinnere mich wieder an mein neues ProGreen Konto bei der Bank. Nun bin ich mir sicher, was mit meinem angelegte Geld passiert. Es wird in grüne Projekte angelegt und somit trage ich mit zur einer besseren Zukunft bei. Ende März 2023 machten die grünen Kredite 20,2 % des Kreditportfolios der ProCredit Gruppe aus. Dies entspricht einem Gesamtbetrag von 1,2 Mrd. EUR an Darlehen, die für Investitionen in Energieeffizienz, erneuerbare Energien oder andere grüne Investitionen bestimmt sind. Ein Drittel dieser ausgezahlten Darlehen fließt bereits in Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien. Ich bin begeistert und dankbar, dass ich nach langen Recherchen dort ein Konto in meiner neuen Heimat Bosnien-Herzegowina eröffnet habe. Nach etlichen Gängen kommt der lang ersehnte Cheesecake. Ich bin schockverliebt! Er schmeckt tatsächlich anders und der beste, welchen ich jemals gekostet habe! Ich esse zwei Stück davon. Danach bin ich glücklich und platt. 

Morgen früh um vier geht es wieder zurück nach Sarajevo. Bevor ich in den Flieger steige kaufe ich mir was zum frühstücken. Ich bezahle mit meiner ProGreen Debitkarte. Ich lächle während ich sie an das Terminal halte. Auch sie ist rein theoretisch “essbar”, wurde sie aus Maisfasern errichtet und ist somit, ausser des Chips, voll kompostierbar.

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Dieser wundervolle Balkan – ob Albanien, Kosovo oder Bosnien-Herzegowina: sie sind nicht nur grün, was die wunderbare Natur anbetrifft, sondern auch weiter als gedacht in ihrem Denken Richtung grüner Zukunft! Und dank ProCredit Bank in den Ländern rückt sie näher als gedacht!