Porsche Taycan Turbo – Emissionsfrei auf sportlicher Mission

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Zum 75-sten Geburtstag von Porsche Sport

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Foto: Abdulrahman Al Sinaidi

Autobahn A8 München-Stuttgart. Es ist Sonntag Morgen und mein Porsche Taycan Turbo mit 680 PS fliegt fast einsam über die Autobahn. 250 km/h sind schnell erreicht. Ich spüre die sanfte Fliehkraft und das Adrenalin in meinem Blut steigt immer höher! Glück pur!

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Glück verspüre ich auch, weil ich dieses elektrische Modell aus dem legendären Haus Porsche testen kann über eine lange Strecke hinweg. Ich erinnere mich, als ich ihn das erste Mal sah. Das war im September 2018 zum siebzigsten Geburtstag von Porsche Sport im österreichischen Graz. Wir Journalisten durften aktuelle, aber auch historische Schätze aus dem Porsche Museum fahren. Und dann war da “der Neue” ausgestellt zur Ansicht – der Prototyp des Porsche Taycan! Anfassen ja, reinsetzen nein! Im unschuldigen weiß strahlte er vor dem Eingang des Luxushotels. Ja, er sah anders aus als all seine Vorfahren. Puristisches Design mit unverkennbarer Porsche-DNA.

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Station Obertauern (Foto: Mirella Sidro)

Fünf Jahre hat es gedauert, bin ich ihn fahren kann. Das Warten hat sich allemal gelohnt. Ich lächle, während ich noch mehr aufs Gaspedal drücke im Drive Modus Sport Plus. Der Taycan scheint auf der Straße zu liegen, ohne sie zu berühren. Ich liebe die Stille des Autos. So kann ich unbeschwert meiner Musik lauschen, die im Takt meines hohen Speeds aus den Lautsprechern tönt. Und wem es doch wichtig ist, sich mit einem Geräuschpegel “bemerkbar” zu machen, der aktiviere den Soundgenerator, den es zu bestellen gibt (Serienumfang beim Turbo). Und schon wird das elegante Summen in einen röhrenden Sound umgewandelt.

„Ein vollelektrisches Biest, das den legendären sportlichen Geist des Porsche in sich trägt!“

Mark Webber
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Station Castello Di Formentini (Foto: Mirella Sidro)

Die Erwartungen an den Taycan waren größer als bei jedem anderen elektrischen Auto, das auf den Markt kam. Doch die Öffentlichkeit und auch wir Journalisten mussten uns gedulden. Weltpremiere war erst ein Jahr später im September 2019. Im März 2020 dann der erste große Moment mit dem sportlichen e-Stromer. Interview mit dem ehemaligen Formel 1 Fahrer Mark Webber über den Porsche Taycan. Wir treffen uns im Archiv des Porsche Museums in Stuttgart. Für den Markenbotschafter ist es ‘ein vollelektrisches Biest, das den legendären sportlichen Geist des Porsche in sich trägt’, wie er mir erklärt. Sein Wissen und jahrelange Erfahrungen als Rennfahrer teilt er nun mit den besten internationalen Ingenieuren bei Porsche. Und dieses Wissen findet sich auch im Taycan.

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Mark Webber und Mirella Sidro

Nur wenige durften die heiligen Hallen des Museum-Archivs betreten, in denen hunderte wertvolle Modelle aus allen Jahrzehnten lagern. Natürlich ist da auch ein Porsche 356 “No. 1” Roadster zu sehen, der allererste Sportwagen von Porsche! Schon vor 75 Jahren eine Sensation und das ist er bis heute geblieben. Ich lehne mich tiefer in meinen bordeauxfarbenen Sportsitz des Taycan, der als erster vollelektrischer Sportwagen einen Meilenstein in der Geschichte des Hauses Porsche bildet. Auch wenn einige an diesem zweifeln – er ist eine Legende, genauso wie sein erster Vorfahr vor 75 Jahren!

“Ich konnte den Sportwagen meiner Träume nicht finden, also habe ich ihn selbst gebaut.”

Ferry Porsche
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Erwin Komenda, Ferry Porsche und Ferdinand Porsche mit dem Porsche 356 Nr. 1 Roadster, 1948
(Foto: Porsche AG)

Als Ferry Porsche nach dem zweiten Weltkrieg beschloss, einen Sportwagen der Meisterklasse zu bauen, wurde er für verrückt erklärt. Wer würde denn solch einen Wagen kaufen? Die Leute sind arm und alle konzentrieren sich auf den Bau eines günstigen “Volkswagens”. Auch einige nötigen Materialien standen nicht zur Verfügung. Doch Ferry, Sohn des Firmengründers Ferdinand Porsche, ließ sich nicht beirren: “Ich konnte den Sportwagen meiner Träume nicht finden, also habe ich ihn selbst gebaut.” Er glaubte an seinen Traum und schaffte es, ihn gemeinsam mit seinem Team zu verwirklichen. Am 08. Juni 1948 bekam der 356 “No. 1” Roadster die Betriebserlaubnis und war somit der erste Sportwagen aus dem Hause Porsche. Und wohin haben die Visionen von Ferry das Unternehmen gebracht? Darüber muss man nicht schreiben.

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Im Innovationspark SORTIMO, der größten Ladestation weltweit (Foto: Mirella Sidro)

Ich bin mittlerweile in Zusmarshausen angekommen, einem Ort zwischen München und Stuttgart. Dort steht der Innovationspark Sortimo, die größte Ladestelle für E-Autos Europas. An 76 Ladestationen, davon 36 Super Schnellader, können bis zu 2000 e-Autos pro Tag laden. Mein Taycan bekommt gerade Superpower von einem der futuristisch aussehenden Hypercharger. Mit der maximalen Ladeleistung von 270 kW, dank seiner Performance-Batterie-Plus mit einer Bruttokapazität von 93,4 kWh, dauert das Laden von 20% auf 80% keine 20 Minuten.

Doch was mache ich in Deutschland mit einem Porsche Taycan Turbo aus dem Hause Porsche Center Sarajevo? Ich habe einen Termin in Slowenien. Und als Markenbotschafterin von Porsche BiH teste ich ihre elektrischen Modelle. Dieses Mal war der Taycan an der Reihe. Seit 2021 teste ich nur noch e-Autos. Und das meist auf langen Strecken. Mir ist es wichtig, so nachhaltig wie möglich zu reisen. Meine Erfahrungen der letzten Jahre räumten Vorurteile gegen jedes e-Auto auf, das ich getestet habe. Das gelingt mir auch beim Porsche Taycan Turbo.

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Station Obertauern (Foto: Mirella Sidro)

Schon das Starten eines Porsche ist einzigartig. Auch beim elektrischen Game Changer gilt: Startknopf links vom Lenkrad drücken. Natürlich kann ich nicht widerstehen und drücke zuerst auf das Gaspedal. Ich kann die Schwere des Autos spüren, doch die Beschleunigung von 0-100 km/h in 3,2 Sekunden lässt sie verschwinden. Meine Fahrt von Sarajevo ins slowenische Nova Gorica verläuft reibungslos. Es ist zwar schon April, aber immer noch kalt. 5 Grad Celsius zeigt mein Thermometer beim Start an und es schneit. Für den Allradantrieb kein Problem. Meine Reichweite liegt bei 315 km. Die Batterie ist auf 85% geladen. Nach knapp 2 Stunde erreiche ich Doboj. Durchschnittlicher Verbrauch: 23.2 kWh/100km. Zwar habe ich noch reichlich Energie mit 175 km Reichweite bis zur kroatischen Grenze. Ich mache dennoch eine Frühstückspause und lade meinen Taycan am Porsche Destination Charger im Park Hotel. Insgesamt 42 solcher Ladestationen findet man in ganz Bosnien-Herzegowina gut verteilt. Bis zu meinem Ziel lade ich noch zwei Mal: Im kroatischen Kriz an einer DC-Säule kurz nach der Grenze und an der Ionity Ladesäule in Zagreb. Ich fahre meist mit 130 km/h über die Autobahn. Mein durchschnittlicher Verbrauch: ca. 25 kWh/100km.

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Porsche Charging Destination in Doboj (Foto: Mirella Sidro)

Nach einigen Tagen geht es für mich weiter nach München in Deutschland. Ich bin neugierig, wo der Verbrauch bei einer Fahrt über die deutsche Autobahn liegen wird. Hier gibt es kein Geschwindigkeitslimit und eine gute Gelegenheit, die Performance zu testen. In Österreich angekommen begrüßen mich die Berge und Alpen mit Schnee. Spontan geht es nicht direkt über die Autobahn bis nach Salzburg. Ich entscheide mich für die Serpentinen über den Pass nach Obertauern. Den Taycan habe ich kurz vor der slowenisch-österreichischen Grenze bei Ionity vollgeladen und er zeigt mir eine Reichweite von 292 km an. Jetzt wird es spannend zu sehen, wie viel er an Energie bergauf verbraucht.

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Station Obertauern (Foto: Mirella Sidro)

Ich fahre die Serpentinen hoch. Dank des Allradantriebs liegt der Wagen wie ein stabiles Brett auf der Straße. Zwar wird immer wieder gesagt, dass sich das hohe Gewicht aufgrund der Batterien beim Bremsen bemerkbar macht. Ich kann davon nichts spüren. Trotz des Schnees sind die Straßen trocken und die Sonne scheint. Ich kann etwas mehr Gas geben und mit höherer Geschwindigkeit in die Kurven fahren. Das Auto ist stabil. Ich fühle mich wie auf einem Circuit. Abwechselnd betätige ich Gas und Bremse. Ich will gar nicht aufhören. Die Beschleunigung und das Abbremsen – diese beiden gegensätzlichen Kräfte, die vom Auto auf mich übertragen werden – Gänsehaut pur!

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Station München (Foto: Mirella Sidro)

Unten angekommen geht es wieder auf die Autobahn Richtung Deutschland. Ich komme mit etwa 30 km Reichweite beim Porsche Center Inntal kurz nach der deutsch-österreichischen Grenze an. Dank der Rekuperation bei der Bergabfahrt des Passes hat sich meine Reichweite von 292 km auf 320 km erhöht. Mit voller Batterieladung geht es nun in das 60 km entfernte München. Die Autobahn ist ziemlich leer. Im Sportmodus fahre ich dem Sonnenuntergang entgegen. Mein Verbrauch ist sehr hoch wie erwartet. Der Durchschnittsverbrauch bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 200 km/h liegt bei 41.6 kWh/100km.

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Station München (Foto: Mirella Sidro)

Nun, nachhaltig ist das jetzt nun auch nicht, auch wenn die Energie bei den meisten Ladesäulen in Österreich und Deutschland aus erneuerbaren Quellen stammt und somit aus Ökostrom. Doch wie oft fahren wir wirklich so schnell? Selten! Auch in Deutschland, dem einzigen Land in Europa, in dem es (noch) kein Speedlimit gibt, ist schnelles Fahren im Alltag kaum gegeben aufgrund vom vielen Verkehr und Stausituationen. Doch es gibt mir als leidenschaftlicher Fahrerin und Sportauto- Liebhaberin ein gutes Gefühl, dass ich ein nachhaltiges Auto habe, mit dem ich mal legal über die Grenzen schlagen kann. Und ja, der Spaßfaktor ist unbezahlbar!

“Wir bauen Autos, die keiner braucht, aber jeder haben will.”

Ferry Porsche
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Station Untertauern (Foto: Mirella Sidro)

Noch eine letzte Hürde hat mein Porsche Taycan Turbo zu schaffen. Bei meiner Rückfahrt werde ich keinen Halt für eine Übernachtung machen zwischen Augsburg und Doboj. Etwa 900 Kilometer will ich an einem Tag durchfahren. Werde ich es schaffen oder verzweifeln? Ergebnis bei meiner Ankunft: 11 Stunden für 906.6 km, davon 1,5 Stunde für Laden gebraucht. Insgesamt habe ich vier Mal an einer Schnellladesäule von Ionity geladen bis 80%. Lade-Kosten für die Rückreise insgesamt: ca. 135 €. Was wohl ein Sportwagen mit Verbrennungsmotor verbrauchen würde? Sicherlich mehr!

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Ionity Station Zagreb (Foto: Mirella Sidro)

Ja, der Taycan Turbo ist auch für mich jetzt schon eine Legende aus dem Hause Porsche. Design, Performance, Beschleunigung – alles neu ohne die einzigartige Porsche-DNA verloren zu haben. Dieser elektrische Extremsportler zeugt auch von der Genialität eines menschlichen Gehirns, wozu es fähig ist zu erschaffen, um Wohlbefinden von Mensch und Natur zu berücksichtigen. Bis 2030 sollen 80% der Porschefahrzeuge einen Elektromotor haben. Eigentlich nichts neues, da der Elektroantrieb tief in der Porsche-DNA verankert ist. Der allererste Porsche, den Ferdinand 1898 gebaut hatte, hatte einen Elektromotor. 1900 wird der Lohner-Porsche-Elektromobil mit dem innovativen elektrischen Radnabenmotor auf der Weltausstellung in Paris vorgestellt. Mit 2 x 2,5 PS erreicht es 37 km/h Spitze. Der Grund, weshalb er sich für ein Elektromodell entschied: Die Luft werde von den „in großer Anzahl auftretenden Benzinmotoren erbarmungslos verdorben“. Diese 123 Jahre alte Aussage hat an ihrer Aktualität nichts verloren. Nur hatte Porsche damals nicht die Technik für eine ideale Lösung, vor allem was das hohe Gewicht des Autos anbetraf. Doch dazu ist die Vergangenheit da, um aus ihr zu lernen und sich weiter zu entwickeln. Der Porsche Taycan Turbo ist ein blendendes Beispiel für eine erfolgreiche Umsetzung. Wie sagte Ferry Porsche einst: “Wir bauen Autos, die keiner braucht, aber jeder haben will.” Rückblickend auf die Anfänge bis zur Gegenwart scheint die Zukunft vielversprechend! Happy Birthday Porsche!

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Station Castello Di Formentini (Foto: Mirella Sidro)

Angaben zum Road Trip:

Tage: 7

Länge: 2872 km

Reiseroute: Bosnien-Herzegowina-Kroatien-Slowenien-Italien-Österreich-Deutschland

Kosten Laden: 335,99 €

Kosten Vignetten: 96,70 €

Angaben zum Porsche Taycan Turbo:

*Taycan Turbo: electricity consumption combined 26.0 kWh/100 km (NEDC); 23.6 – 20.2 kWh/100 km (WLTP); Combined CO2 emissions 0 g/km | Status: 04/2023

500 kW/680 PS

850 Nm

Preis ab 97.429 €

Die Reportage wurde in Zusammenarbeit mit Porsche Centar Sarajevo und Porsche BiH erstellt.

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